HERAUFSCHAUENDER ODER HINABSCHAUENDER HUND?
Der heraufschauende Hund wird oft zusammen mit dem nach unten schauenden Hund praktiziert. Diese beiden Yoga Stellungen werden häufig miteinander kombiniert. Die Vorliebe für eine dieser Haltungen sagt aber auch etwas darüber aus, was wir gerade brauchen…
Beide Positionen sind gut für Rücken, Arme und Handgelenke:
Der heraufschauende Hund öffnet als Rückbeuge den Brustkorb, Herz und Lunge und wirkt einer nach vorn gebeugten Haltung entgegen. Er gleicht damit unsere Neigung aus, sich bei Stress oder Überforderung zusammenzurollen.
Der herabschauende Hund streckt die Wirbelsäule, Beinrückseiten und Schultern. Diese leichte Inversion beruhigt das Nervensystem und hilft Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen.
Eine weitere Wirkung der beiden Asanas zeigt sich nach Betrachtung der Mythologie.
Im indischen Epos Mahabharata wird folgende Geschichte erzählt: ein treuer Hund begleitet Yudhishthira, den ältesten Sohn von König Pandu zu den Toren des Himmels. Lord Indra, der König des Himmels, begrüßt das Paar an den Toren, aber er verweigert dem Hund den Zutritt. Yudhishthira argumentiert für den Hund und erzählt Lord Indra von seiner wunderbaren Hingabe und einzigartigen Loyalität. Er sagt, der Hund sie ihm gegenüber so loyal gewesen, dass er diese Loyalität immer erwidern werde. Lord Indra lächelt und in diesem Moment beginnt sich der Hund zu verwandeln in den Gott Dharma, der eine Inkarnation Indras ist. Yudhisthira und sein treuer Begleiter werden freudig im Himmel willkommen geheißen.
Mit dieser Geschichte im Hinterkopf bekommen die beiden Yoga Haltungen noch einen anderen Aspekt: der heraufschauende Hund ist eine extrovertierte Haltung, bei der wir uns öffnen und unsere Aufmerksamkeit nach Aussen und in Richtung Himmel richten. Der hinabschauende Hund ist eine Inversion, die uns wieder zurück zur die Erde bringt, zu uns selbst.
Die Moral dieser Geschichte ist: es ist egal, in welche Richtung du gehst.. dein Hund beobachtet dich immer!